Heute am Montag den 4.10. haben die Hamburger Armutsintiative (HAI) und die Libertären Harburg vor der hiesigen Arbeitsagentur eine Mahnwache durchgeführt, bei der darauf hingewiesen wurde, dass es noch 88 Tage dauert, bis es zur Einführung des Arbeitslosengeld II kommen soll. Auf große Resonanz stieß dabei der Aufruf, den ALG II - Antrag erst gemeinsam am 6. Dezember abzugeben, von dem mehrere Hundert verteilt worden sind. Die Mahnwachen sollen an den nächsten Montagen fortgeführt werden.
Unterstützerinnen und Nachahmer erwünscht...
mailto:Hai@europe.com
S a n d i n s G e t r i e b e v o n H a r t z IV
ALG II - Anträge erst zum 6. Dezember abgeben!
Viele Initiativen, Gruppen und Sozialforen, rufen derzeit dazu auf, die Anträge auf Arbeitslosengeld II vorerst nicht abzugeben. Es geht nicht nur um die Risiken, die mit einer vorschnellen Abgabe des 16-seitigen, datenschutzrechtlich immer noch umstrittenen Katalogs von Fangfragen verbunden sind. Über §63 SGB II drohen auch saftige Geldbußen bis zu 2000 Euro, wenn etwas fahrlässig nicht richtig ausgefüllt wird. Und nahezu täglich gibt es neue Hinweise, was man ausfüllen soll und was nicht. Die Anträge sollen schließlich mit dazu dienen, erst einmal viele Leute aus dem Leistungsbezug heraus zu kicken.
Es geht auch darum, Sand ins Getriebe der Bürokratie zu schütten, die auch so schon auf dem letzten Loch pfeift und nicht weiß, wie sie der Mehrbelastung durch die Anträge überhaupt Herr werden soll. Je weniger reibungslos das Einsam-meln der Bögen von statten geht, desto größer wird das Chaos. Je mehr ihr mit Rückfragen die Sachbearbeiter nervt, desto weniger Zeit haben sie, sonstwo Schaden anzurichten. Wer noch nicht abgibt, tut also sich selbst und allen anderen möglichen Opfern des ALG II einen Gefallen.
Zeit gewinnen
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) weist darauf hin, es sei wichtig, die Anträge schnell abzugeben, damit die neuen Leistungen pünktlich fließen. Das ist Quatsch. Die Computer-programme zur Eingabe der Daten sind ohnehin noch lange nicht fertig. Daher gibt es in den Behörden Überlegungen, im Notfall die Zahlungen als Vorschuß zu leisten, oder adhoc –Bewilligungen mit kurzer Laufzeit auszusprechen. Der interne "Handlungsleitfaden für Agenturen" gibt an: "Ab Mitte Dezember muss für vollständige Anträge, die nicht mehr bearbeitet werden können, eine Abschlagszahlung angeordnet werden [...] Ab dem 1. Januar 2005 müssen für unmittelbar Bedürftige Bargeld und Schecks bereitgehalten werden".
Wenn möglichst viele aus Selbstschutz und Protest erst zum
6. D e z e m b e r (Nikolaustag)
den Antrag auf Alg II abgeben, haben wir unseren Anspruch auf Alg II rechtzeitig und termingerecht ausreichend gewahrt,
aber auch etwas Sand ins Hartz-Getriebe geschüttet.
HAI - Hamburger Armuts Initiative - HAI ,
mailto:hai@europe.com - Forum http://www.soziales-im-internet.de
c/o Alles wird schön, Friedrich-Naumann- Str. 27, Hamburg,
V. i. S. d. P.: R. Sattner, Mergellstr. 67, Hamburg
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