Tauschringe

Hilfen, Tips und Tricks, wie man mit wenig über die Runden kommen kann; auch wie man sein schmales "Salaire" aufbessern kann.

Moderator: Ekelteam

Tauschring

finde ich uninteressant
1
9%
finde ich eine schöne Idee
4
36%
werde ich wohl zukünftig nutzen
5
45%
kenne ich, bin schon Mitglied in einem
1
9%
 
Abstimmungen insgesamt : 11

Tauschringe

Neuer Beitragvon Cato » Mittwoch 16. Juni 2004, 10:10

Tauschringe sind lose oder als Verein laufende Verbindungen von Menschen zum Austausch von Waren und/oder Dienstleistungen auf Basis einer eigenen Währung.

Die Idee hierbei, im Ausland oft auch als Barther-Ringe oder Local-Exchange-Trading-System (LETS) bezeichnet, ist, daß Menschen unabhängig von ihrer finanziellen oder sozialen Stellung immer irgendwelche Talente haben, welche für andere in der Gemeinschaft nützlich sein können und sich diese Menschen über ihre eingebrachten Talente in einen Tauschring einen Anspruch auf Nutzung anderer Angebote erwerben.

Dies kann z.B. so ablaufen: Ein bettlägriger Mensch spricht Bücher auf Cassetten. Ein anderer hat nur wenig Zeit zum Lesen und hört sich diese Cassetten im Auto auf der Fahrt zur Arbeit an. Ein anderes Mitglied renoviert dem bettlägrigem Menschen die Wohnung und bekommt dafür auf seinem Benutzerkonto die interne Währung gutgeschrieben, welche für eine Übernachtung in einer anderen Stadt ausgegeben werden (überregionaler Tausch).

Auf diese Weise werden gemäß der Devise "Fördern und Fordern" Talente, welche in unserem Wirtschaftssystem uninteressant sind, gefördert, damit auch das Selbstwertgefühl gesteigert und man kann sich auf diesem Wege wieder Dinge leisten, welche in unserem Wirtschaftssystem für viele unerreichbar geworden sind. Entgegen dem Prinzip der Nachtbarschaftshilfe, in der nur einer gibt und der ein anderer Allmosen erhält, für welche vielfach Dankbarkeit erwartet wird und sich beim Geholfenen Schuldgefühle breit machen, beruht ein Tauschring auf gleichberechtigtem Geben und Nehmen. Durch eine Vernetzung aller Tauschringe, sowohl bundesweit als auch weltweit, können so vorhandene Talente neu aktiviert und geweckt werden und nahezu beliebig in Waren und/oder Dienstleistungen umgesetzt werden. Gerade im Bereich von Armut ist dies oft der einzige Weg, sich Dinge zu leisten, welche man sich in unserem Wirtschaftssystem sonst nicht (mehr) leisten könnte.

Das Angebot oder auch Gesuche in Tauschringen ist vielfältig. Da eine Cottage in Irland zu mieten, dort ein Schlüsseldienst oder Suche nach Talenten oder Waren welche bislang ungenutzt blieben oder sogar als wertlos erachtet wurden. Angebote und Gesuche im Büro- und EDV-Bereich, wer hilft mir beim Internet bis hin zu Angeboten aus der Küche oder dem Wellnessbereich. Da kann eine Stehlampe im Keller in eine angenehme Massage umgewandelt werden oder auch ein Fahrer mit Fahrzeug gefunden werden.

Viele Menschen entdecken auch erst über Tauschringe, was für Talente sie noch haben und anbieten können und lernen so ganz nebenbei viele andere Menschen kennen, welche in Tauschringen nicht nur konsumieren, sondern auch für eine andere Wertegesellschaft eintreten, in welcher jeder Mensch nützlich für alle anderen ist.

Leider gibt es auch Mißbrauch. Also Nutzung eines Tauschrings (z.B. für einen Umzug und eine Renovierung) ohne die dabei genutzten Talente in irgendeiner Form an die Tauschgemeinschaft zurückzugeben. Derartige Ellenbogenmetalität im Sinne einer "nach mir die Sintflut" stört und beschädigt immer wieder Tauschringe, weshalb hier jedem Interessierten ans Herz gelegt sei, Ausbeutertum nicht in die Gemeinschaft der Tauschringe zu tragen - dort hat derartiges nämlich nichts zu suchen.

Weiterführende Links:

http://www.tauschring.de
http://www.aus-tausch-foerdern.org/Index8.htm
http://www.tauschringportal.de/
http://www.tauschring-archiv.de/
http://home.t-online.de/home/h.-j.werner/taurde.htm

Cato
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Neuer Beitragvon SeniorenStift® » Mittwoch 16. Juni 2004, 18:37

Ich finde sie deshalb uninteressant, weil es dort kaum Arbeiten für Menschen mit Hirn gibt! Ich kann zwar Gärtner, ist aber nun mal nicht so mein Ding. Und leider kann ich mir auch nicht ein Brot für Talente kaufen. Da sind mir sind mir Freunde lieber, denen ich das was ich über habe geben kann und die mir das was sie nicht mehr wollen mir geben.

So ein Tauschring, müsste Bundesweit aufgezogen werden, erst dann acht er Sinn, bzw. die einzelnen Tauschringe müssten, kompatible Währungen haben und man müsste für/in jeden Tauschring arbeiten können.

In Großstätten mag so was noch einigermaßen laufen, auf dem platten Land hat man keine Chance.

So müsste es z.B. möglich sein leere Zimmer in einem Hotel mit Talenten zu bezahlen oder auch überzählige Ware beim Bäcker die sonst vernichtet werden würde....
Folge deinem eigenen Weg und laß die anderen Leute reden.
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Neuer Beitragvon Moderator » Donnerstag 17. Juni 2004, 01:25

Da sind mir sind mir Freunde lieber, denen ich das was ich über habe geben kann und die mir das was sie nicht mehr wollen mir geben.


Nun Seniorenstift,

Freunden gibt man nicht, was man über hat, sondern teilt, was man hat.
Auf das Brocken hinwerfen können wir gerne verzichten. :P

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Neuer Beitragvon Cato » Donnerstag 17. Juni 2004, 15:21

Hallo SeniorenStift®

>Ich finde sie deshalb uninteressant, weil es dort kaum Arbeiten für Menschen mit Hirn gibt!

Du würdest staunen, was es in Tauschringen so alles an Hirntätigkeiten (sowie Nachfrage danach) gibt. Angefangen von Leuten mit EDV-Sachverstand bis hin zu Vorlese-Cassetten mit "schwerer Kost" (wie Klitscko sagen würde.

>Ich kann zwar Gärtner, ist aber nun mal nicht so mein Ding.

Das ist nur ein winziges Spektrum aus dem Bereich des Tauschringangebots. Wo Tauschringe erst starten vielleicht auch (erstmal) das einzige Angebot.

>Und leider kann ich mir auch nicht ein Brot für Talente kaufen.

Das geht in verschiedenen Tauschringen. Ich biete das z.B. auch an und habe mir extra dafür eine Küchenmaschine (zum Teigkneten) gekauft, welche mehr kann als der Standard-Plastik-Müll a la Kleckermann.

>Da sind mir sind mir Freunde lieber, denen ich das was ich über habe geben kann und die mir das was sie nicht mehr wollen mir geben.

Naja, sofern Du genügend Freunde hast, welche Dir all das angedeihen lassen können, was es in Tauschringen gibt (z.B. Übernachten weltweit), dann brauchst Du tatsächlich keinen Tauschring.

>So ein Tauschring, müsste Bundesweit aufgezogen werden, erst dann acht er Sinn, bzw. die einzelnen Tauschringe müssten, kompatible Währungen haben und man müsste für/in jeden Tauschring arbeiten können.

Es gibt einen überregionalen Tausch (bundesweit, weltweit). Knoten aus Rostock kannst Du da auch gegen Talente in Stuttgart (1:1) tauschen.

>In Großstätten mag so was noch einigermaßen laufen, auf dem platten Land hat man keine Chance.

Es gibt auch in ländlichen Gegenden gut funktionierende Tauschringe mit großem Angebot. Aber ich gebe zu, daß es bestimmte Dinge immer in Großstätten zuerst und dann auch in größerem Umfang gibt. Auf Obdachlosen-Unterkünfte trifft das auch zu - sie sind deswegen aber nicht schlecht.

>So müsste es z.B. möglich sein leere Zimmer in einem Hotel mit Talenten zu bezahlen oder auch überzählige Ware beim Bäcker die sonst vernichtet werden würde...

Soweit der Bäcker oder Hotelier in einem Tauschring mitwirkt, geht auch das. Und ist vielfach auch schon möglich. Natürlich nicht überall. Und die meisten Übernachtungsangebote über Tauschringwährung kommen übrigens vom Lande. In einem Bauernhof ist eben üblicherweise häufig noch ein einfaches Nachtlager zu haben - in auf Vereinzelung betonten Städten dagegen eher weniger.

Ich empfehle Dir, Dich über die angebenen Links über die Tauschring-Idee und die Möglichkeiten weiter zu informieren. Einige Tauschringe veröffentlichen auch ihr Angebot (für Nichtmitglieder anonymisiert), so daß Du Dir über Angebot und Nachfrage ein Bild machen kannst.

Cato
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