von Cato » Donnerstag 15. Juli 2004, 04:58
Hallo allerseits,
ich bitte mal darum, Substantive, Verben und Adjektive nicht unbedingt immer nur persönlich zu nehmen, um dann wutentbrannt auf andere Diskutanten zurück zu schlagen. Möglicherweise trifft man genau den Falschen. Und dann ist nicht nur das Geschrei groß, sondern auch der Baum wird einfach "zugeklebt".
Zum Thema: Würde nach dem GG
Würde ist ein völlig näher undefinierter Begriff (ähnlich wie "Farbe"). Was dem einen als Würdelos erscheint, ist für einen anderen noch hinnehmbar (insbesondere wenn nicht selbst davon betroffen
)
Im Zweifelsfall dürfen die Rechts-Cardinäle in Karlsruhe in ihren eitlen Roben entscheiden, was Gültigkeit erlangt, ohne daß dies von Befürwortern oder Gegnern irgernd einer Sache verstanden werden muß.
Insoweit ist der Würde-Begriff aus dem GG (ähnlich wie weite andere Teile des GG) nur ein leeres Versprechen, das immer gerade so gut funktioniert, wie ethische Grundsätze (noch) vorhanden sind. Merke hierzu: Würde definiert immer der Mächtige, nicht der Betroffene. Daher könnte auch jede Diktatatur (egal wie brutal) das GG übernehmen, Richter einsetzen und ggf. eben bestätigen lassen, daß diese oder jene Folter die Würde noch nicht verletzt.
Aus diesem Grunde ist letztlich jede Diskussion über die Würde nach GG völlig sinnlos. Würde ist ähnlich wie Gerechtigkeit immer an eine Auslegung gebunden, welche immer subjektiv und manipulierbar ist.
Wir sind aber kein Gerechtigkeitsstaat (das ginge wegen der indivuellen, subjektiven Auslegung auch nicht) sondern ein Rechtsstaat. Eine der Grundbedingungen für Rechtstaat (und auch eine Würde-Definition) ist, daß man sich darüber bewußt ist, daß man es nie allen recht machen kann und immer einige ganz böse erwischt werden. Eine (gerechte) Alternative dazu gibt es nicht - Wer wollte diese wie anbieten?
Diskussionen hierüber werden, nach meiner Erfahrung, hauptsächlich von solchen Personen angeleiert, welche ihren persönlichen subjektiven Würde-Begriff nicht verwirklicht sehen. So lange das unter 50% aller sind, ist dies eine völlig normale Sache, welche seit Urzeiten in jedem Staat stattfindet und nicht änderbar ist.
Cato
Hallo allerseits,
ich bitte mal darum, Substantive, Verben und Adjektive nicht unbedingt immer nur persönlich zu nehmen, um dann wutentbrannt auf andere Diskutanten zurück zu schlagen. Möglicherweise trifft man genau den Falschen. Und dann ist nicht nur das Geschrei groß, sondern auch der Baum wird einfach "zugeklebt".
Zum Thema: Würde nach dem GG
Würde ist ein völlig näher undefinierter Begriff (ähnlich wie "Farbe"). Was dem einen als Würdelos erscheint, ist für einen anderen noch hinnehmbar (insbesondere wenn nicht selbst davon betroffen :twisted: )
Im Zweifelsfall dürfen die Rechts-Cardinäle in Karlsruhe in ihren eitlen Roben entscheiden, was Gültigkeit erlangt, ohne daß dies von Befürwortern oder Gegnern irgernd einer Sache verstanden werden muß.
Insoweit ist der Würde-Begriff aus dem GG (ähnlich wie weite andere Teile des GG) nur ein leeres Versprechen, das immer gerade so gut funktioniert, wie ethische Grundsätze (noch) vorhanden sind. Merke hierzu: Würde definiert immer der Mächtige, nicht der Betroffene. Daher könnte auch jede Diktatatur (egal wie brutal) das GG übernehmen, Richter einsetzen und ggf. eben bestätigen lassen, daß diese oder jene Folter die Würde noch nicht verletzt.
Aus diesem Grunde ist letztlich jede Diskussion über die Würde nach GG völlig sinnlos. Würde ist ähnlich wie Gerechtigkeit immer an eine Auslegung gebunden, welche immer subjektiv und manipulierbar ist.
Wir sind aber kein Gerechtigkeitsstaat (das ginge wegen der indivuellen, subjektiven Auslegung auch nicht) sondern ein Rechtsstaat. Eine der Grundbedingungen für Rechtstaat (und auch eine Würde-Definition) ist, daß man sich darüber bewußt ist, daß man es nie allen recht machen kann und immer einige ganz böse erwischt werden. Eine (gerechte) Alternative dazu gibt es nicht - Wer wollte diese wie anbieten?
Diskussionen hierüber werden, nach meiner Erfahrung, hauptsächlich von solchen Personen angeleiert, welche ihren persönlichen subjektiven Würde-Begriff nicht verwirklicht sehen. So lange das unter 50% aller sind, ist dies eine völlig normale Sache, welche seit Urzeiten in jedem Staat stattfindet und nicht änderbar ist.
Cato